Heimatkreis Rummelsburg in Pommern


 

Groß Reetz


Die Gemeinde Reetz liegt im westlichen Kreisgebiet. Im Jahre 1927 wurden bei der Neuordnung der Gemeinden die Gutsbezirke Klein Reetz und Groß Reetz zur Landgemeinde Reetz zusammengelegt. Aus historischen Gründen wird auf dieser Seite Groß Reetz separat beschrieben.

Heute gehört Groß Reetz politisch zur Gemeinde Pollnow (Polanów), zum neu gegründeten Kreis Köslin (Koszalin) und zur Wojewodschaft Westpommern (Stettin), während das übrige historische Rummelsburger Kreisgebiet zu den heutigen Kreisen Bütow (Bytow) und Stolp (Słupsk) sowie zur Wojewodschaft Pommern (Danzig) gehören.

Eine ausführliche Ortschronik von Groß Reetz mit Forth und Klein Reetz sowie Pritzig ist im Juni 2015 erschienen.
Es ist der Band 1 der Pritziger Chronik.

     



Allgemeines:

Groß Reetz war immer ein Gutsdorf. Besitzer war die die Familie von Lettow-Vorbeck, die zum pommerschen Uradel gehörte, vorübergehend auch die Familie v. Below. Letzter Besitzer: Gert v. Lettow-Vorbeck. Freie Bauern gab es praktisch nicht. Das Gut lebte von seinen land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen: Kartoffeln, Roggen, Viehzucht und Milchwirtschaft (Schweine, Kühe, Schafe), Holzeinschlag. Der Gutsbetrieb wurde nach der Vertreibung der ursprünglichen deutschen Bevölkerung 1947 fortgeführt. 1948 wurden hier andere Deutsche angesiedelt, sie lebten bis 1958 zusammen mit polnischen Familien im Dorf. Dann kam es zur Aussiedlung, keine Deutsche Familie blieb zurück. Die Gleise der Bahnlinie Pollnow- Gr. Reetz – Zollbrück wurden bereits 1945 auf Befehl der Sowjetbesatzung abgebaut. Das alte Herrenhaus wurde 1972 abgerissen, die Dorfschule blieb noch bis in die 1990er Jahre erhalten, heute ist sie ein Wohnhaus, die Kinder werden jetzt in Pollnow unterrichtet. In den 1990er Jahren wurde eine Kirche erbaut. Es gibt heute einen Landwirt. Der alte Friedhof steht unter dem Schutz der Gemeinde Pollnow/Polanów, der Pollnower Oberförsterei. Kinder des Gymnasiums in Pollnow pflegen ihn. Er ist wieder umzäunt.

 

Es folgen einige aktuelle Fotos:

 


Stallgebäude des Gutes


Gedenkstätte Friedhof


Ehem. Schulgeböude


Einweihungsfeier


Grabkreuze


Grabstein Eheleute Bleich


Grabstein Marianne Pobanz


Einweihung


600-jährige Eiche


Einzäunung des Friedhofsgeländes
Foto: Janusz Łozyk 14.10.2016


Teil der Umzäunung
Foto: Janusz Łozyk 14.10.2016


Neuer Eingang
Foto: Janusz Łozyk 14.10.2016

 

 

 


Grabstein Marianne Pobanz
Foto: Janusz Łozyk 14.10.2016


Grabstein Irmgard Stubbe
Foto: Janusz Łozyk 14.10.2016


Friedhofsgelände
Foto: Janusz Łozyk 14.10.2016

                                                                      

  


Scheune am Ende der Dorfstraße, gegenüber der Schule. Im Winter wurde das Getreide früher (vor dem Krieg) in der „Großen Scheune“ ausgedroschen. Gedroschen wurden Roggen, Hafer und Gerste. Sowohl Männer als auch Frauen waren beim Dreschen tätig.
Anneliese Bode geb. Ketelhut.

 


Wohnplätze: Groß Reetz, Walkmühle, Groß Reetz Bahnhof, Forth, Karlshof

Lage: Auf der topographischen Karte 1:25.000 Blatt Nr. 1866



Dorf Groß Reetz

Ausschnitt aus dem Meßtischblatt 1:25.000 Nr. 1866 Pollnow
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie

Einwohner 1939: Zahl der Haushaltungen: 66
                            Gesamtbevölkerung: 352

poln. Ortsname: Rzeczyca Wielka


Verwaltungseinteilung vor 1945:

Kreis: Rummelsburg

Regierungsbezirk: Köslin

Amtsbezirk: Pritzig

Standesamt: Pritzig

Kirchspiel: Pritzig

Schule: Groß Reetz


Geschichtliches:

Groß Reetz gehört zu den Siedlungen der großen Landnahme des 16. Jahrhunderts, die in Form eines Gutshofes entstanden, an den sich einige Kossäten anschlossen. Die erste urkundliche Erwähnung geschieht in einem Lehnsbrief aus dem Jahre 1575. Für das Jahr 1618 ist ein Rittersitz nachgewiesen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Dorf kampflos besetzt, es kam zu keinen Gebäudeschäden.


Kirchenbücher und Standesamtsunterlagen:

siehe unter Pritzig


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Erstellt von Jürgen Lux - Letzte Aktualisierung: 22.10.2016